Nicolas Guyot | Zeitgenössischer Künstler

"Durch die Arbeit seines Vaters, eines Industrieingenieurs, von Kindesbeinen an zum Nomaden gemacht, hatte er schon immer eine große Angst vor dem Neuen und Unbekannten". Während seines Studiums probierte der junge Savoyarde die Fotografie aus und arbeitete zunächst mehrere Jahre lang als unabhängiger Reporter; diese Tätigkeit führte ihn zur Zusammenarbeit mit zahlreichen Organisationen in der ganzen Welt. Das wachsende Bedürfnis, seinen kreativen Ideen freien Lauf zu lassen, sowie die Rückkehr von einem langen Aufenthalt in Kongo-Brazzaville - wo er mit vielen lokalen Künstlern zusammenarbeitete - veranlassten Nicolas 2012 zu dem Entschluss, sich nicht mehr nur der Erweiterung seiner persönlichen fotografischen Praxis zu widmen. Im Herzen von Marseille, in einer ehemaligen Eisenwarenhandlung, die in eine Dunkelkammer umgewandelt wurde, arbeitet der Künstler an seinen Bildern mit einem "surrealistischen Ansatz, der dem Figürlichen nicht entkommt". An der Grenze zwischen Kunst und Fotografie arbeitet er an seinem Bildträger wie ein Maler an seiner Leinwand, d.h. er investiert in ihn, um ihn besser zu verstehen und so den kreativen Akt sichtbar zu machen. Indem er körperlich und instinktiv in die Entwicklung seiner Abzüge eingreift, versucht Nicolas, etwas anderes als ein einfaches Klischee zu erschaffen. Ausgehend von Bromsilbergelatine, die er mit Pappe, Leinwand, Papier, Stoff oder sogar Holz kombiniert, kontrastiert der Künstler den ursprünglichen Prozess, um mit den Methoden, Techniken, Texturen und Materialien zu spielen.