Véronique Soriano | Zeitgenössischer Künstler

Als ausgebildete Anthropologin konfrontiert Véronique Soriano in ihren Gemälden die tierische Natur und den Menschen, das Weibliche und das Männliche, die Kulturen und Mythologien. Inspiriert von den amerikanischen Expressionisten, arbeitet die Künstlerin an der Improvisation ihrer Geste: "Ich beginne ein Bild schnell, indem ich Farben mit dem Pinsel, mit der Hand oder mit einem Messer auftrage. Dann, irgendwann, suche ich nach der Beziehung zwischen Inhalt und Form, dem Inhalt des Bildes, seinen fernen Ländern, seinen Andeutungen und der Geschichte, die es hervorbringen könnte". Bei der Arbeit auf der Leinwand oder auf dem Papier lässt Véronique Soriano also die Farben fließen und die Formen, die die Linien einer Komposition skizzieren. Auf der Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Struktur und Freiheit, zwischen dem Realen und dem Imaginären, lässt sie sich von Mythen und dem Zeitgeschehen inspirieren, um zum Universellen zu tendieren. Ein weiblicher Noah, der von menschlicher Not betroffen ist, kommt den Migranten im Mittelmeer zu Hilfe - Geschichten, die zusammenpassen und sich treffen, leiten die Künstlerin. Aufmerksam für die Wahrnehmung des Raumes, hat sie einen sehr poetischen, figurativen Malstil entwickelt, der sich abhebt und auf mehreren Ebenen gelesen werden kann. Ihre weiblichen, romantischen und kreativen Figuren sind wie kostbare Symbole einer geheimnisvollen Welt, in der wir, wie der Kunstkritiker Jean-Paul Gavard Perret schreibt, "die Turbulenzen des Lebens in der Tiefe spüren".