Gu-Yen | Zeitgenössischer Künstler

Gu-Yen kam Mitte der siebziger Jahre nach Frankreich und begann seine berufliche Laufbahn in den Bereichen Fotogravur und Computergrafik. Da er sich schon immer für die Malerei begeisterte, ließ er sich 1980 in der Region Lyon nieder, um sich ausschließlich dieser Kunst zu widmen. Mit Acrylfarben, die er mit Messern und Pinseln bearbeitet, schafft Gu-Yen große, lebendige und farbstarke Leinwände. Inspiriert von seinen Reisen und seiner asiatischen Herkunft, überträgt der laotische Künstler die Stimmungen der Städte und Landschaften, die er besucht hat, auf sein Medium. Die zuerst fotografierten Szenen des Lebens, die er mitgebracht hat, werden dann von dem Maler in einem figurativen, entschieden zeitgenössischen Stil neu interpretiert. Die Räume sind um das Licht und seine Reflexionen herum aufgebaut und bilden ein ebenso helles wie dynamisches Ganzes, in dem "die Gründe durch ihre fließende und verworrene Silhouette entstehen".\nObgleich breit und bewegt, ist der malerische Gestus von Gu-Yen zutiefst von Gelassenheit durchdrungen. Für den Künstler kann der Akt des Malens in der Tat nur in einem totalen Loslassen verwirklicht werden, was eine unabdingbare Distanzierung von der Realität impliziert. Dieser ruhige und stille Geisteszustand, der dem der Meditation nahe kommt, bietet Gu-Yen die ideale Umgebung für die Verwirklichung seiner Arbeit. Der Maler, dem es mehr darum geht, die Flüchtigkeit einer Bewegung oder einer Handlung zu enthüllen, die Genauigkeit einer Atmosphäre zu erfassen, als sein Sujet getreu zu kopieren, versucht, den Betrachter in die Tiefe seines Werks zu führen, damit er ganz in diese einzigartige ästhetische Darstellung der immerwährenden Lebendigkeit unserer Welt eintaucht.