Peng | Zeitgenössischer Künstler

Ying Cai wuchs in den 1960er Jahren in China auf. Damals durchlebte sein Land eine qualvolle Zeit: die der großen Kulturrevolution von Mao Tse-Tung. Diese Umwälzungen bestanden vor allem in der Auslöschung der traditionellen Werte. In diesem unruhigen und aufgewühlten Umfeld entdeckte er seine Leidenschaft für die Malerei. \Als Kind ging er oft in die Natur, um mit einer selbstgebauten Staffelei zu zeichnen. Er zeichnete auch für die Schülerzeitung. Später, während seines Militärdienstes, arbeitete er als Maler in der Kommunikationsabteilung. Im Laufe der Jahre wuchs seine Leidenschaft und er beschloss, dies zu seinem Beruf zu machen. \Trotz des schwierigen politischen Kontextes, der Bremse mit seiner Ausbildung, gibt Ying Cai die Malerei nie auf. Er interessiert sich für alles und ist ständig bestrebt, sein Wissen über Kunst zu erweitern. Er studierte bei dem berühmten Meister Huang Jun die Malerei weiblicher Themen. Der Lehrer schätzte ihn und gab ihm gute Ratschläge. Seine Technik entwickelte sich dank harter Arbeit rasch weiter. Mitte der 80er Jahre begann er, seine Werke auszustellen. Er malt mit Aquarellfarben auf akribische Weise Vögel, Blumen oder Figuren. Er lässt sich dabei von traditionellen und dekorativen Zeichentechniken inspirieren. Von Anfang an hatte die chinesische Malerei in ornamentaler Form eine Gedenkfunktion. Diese jahrtausendealte Kunst, die einer Kultur der Weisheit und Geduld entstammt, ermöglicht es dem Künstler, eine tiefe Frage über das Leben zu formulieren. \ìNYing Cai liebt es, das traditionelle China, seine alten Straßen und seine großen Sophoren (asiatische Sträucher) darzustellen. Je schneller sich sein Land weiterentwickelt, desto nostalgischer wird er. Seine Malerei ist ein Widerstand gegen eine Welt, die sich in seinen Augen zu schnell verändert.