Sogoli | Zeitgenössischer Künstler

Myriam Agout, die sich seit ihrem neunten Lebensjahr für die Malerei begeistert, bringt sich die Verfahren und Techniken selbst bei, indem sie die Werke der großen Maler kopiert. Mit achtzehn Jahren kam die iranische Autodidaktin nach Frankreich, um an der École Nationale Supérieure d'Architecture de Paris zu studieren, und arbeitete anschließend in mehreren Architekturbüros in der Region Paris. Mit einer relativ umfangreichen und unersättlichen künstlerischen Ader ausgestattet, widmete sie sich parallel dazu und mit großem Enthusiasmus der Töpferei und der Bildhauerei, doch Anfang der 2000er Jahre wurde ihr Wunsch, das Medium der Malerei wieder aufzunehmen, immer drängender, und so wich ihre Berufung als Architektin nach etwas mehr als einem Jahrzehnt, das sie der Beherrschung der Bautechniken gewidmet hatte, endgültig ihrer malerischen Praxis. Von da an nimmt Myriam das Pseudonym "Sogoli" an - was auf Altpersisch "die Liebste" bedeutet - und gibt sich ganz der Freude am Komponieren auf der Leinwand hin. Getragen von ihren Emotionen, interpretiert sie ihre Themen instinktiv. Da die Farbe in ihrer künstlerischen Suche eine zentrale Rolle spielt, hat sich die Künstlerin bewusst für warme und helle Töne entschieden, die sie mit Harz verstärkt, um die visuelle Tiefe zu erhöhen. Diese Art, sich durch Farbe auszudrücken, die die Künstlerin als essentiell beschreibt, "ist zu einem Widerstand gegen die Dunkelheit geworden, die den Frauen in [ihrem] Heimatland auferlegt wird". Manchmal greift sie auf Öl, manchmal auf Acryl zurück, Myriam versteht ihre Bilder als ausdrucksstarke und leuchtende Räume, die eine wichtige Rolle für die individuelle Interpretation spielen und so jedem Betrachter die Möglichkeit bieten, "seine eigenen Visionen, Gefühle und Emotionen zu entwickeln".