Roger Abate | Zeitgenössischer Künstler

Roger, der in Marseille lebt und arbeitet, ist seit etwa dreißig Jahren als Maler und bildender Künstler tätig. Er verlässt gerne sein Atelier und führt zahlreiche Performances in verschiedenen städtischen oder festlichen Kontexten wie der Metro, dem Festival von Avignon (mit einer Theatergruppe) oder dem Jazzfestival Five Continents (Marseille) durch. Seine Einbindung in das Leben der phokäischen Stadt führt dazu, dass er in Schulen (Gymnasien und Hochschulen), Krankenhäusern (kranke Kinder) oder therapeutischen Einrichtungen (erwachsene Bewohner) künstlerische Ausdrucksworkshops durchführt.\Für Roger ist die Malerei sowohl eine physische Notwendigkeit - der Wunsch, mit Pinsel, Bürste und Spachtel umzugehen - als auch eine spirituelle Notwendigkeit - die Versuchung, die Inszenierung von Zeichen, Elementen und Silhouetten zu verwalten, zu orchestrieren... Das plastische Universum, die grafische Phantasie seiner Kompositionen ist eine erstaunliche Kombination verschiedener Figuren und Zeichen (Wort, Buchstabe, Graffiti, Symbol). Linien, Konturen, Profile, gezeichnete Schatten erschaffen inmitten von Radierungen, Kratzern und anderen Kerben oder Einschnitten eine einzigartige Welt, deren Bedeutung nicht durch eine einfache Erzählung formuliert werden kann. Und das, obwohl manchmal der Eindruck typografischer Verläufe entsteht. Er versteht sie eher als Ausdruck neuer Sprachen, als Entdeckungen ohne Zwang, die der freien Interpretation eines jeden überlassen bleiben.\nSeine Bilder sind also das Zusammentreffen konkreter Elemente und imaginärer grafischer Botschaften, in denen sich Formen-Symbole und anspielungsreiche Figuren vermischen, durchdringen und einander antworten. Sein Werk basiert häufig auf einem schwarz-weiß-grauen Triptychon, in das er rote, gelbe und blaue Farbtöne in verschiedenen, harten oder weichen Schattierungen einfügt. Rogers Gemälde bilden eine große archäologische Stätte, in der der Betrachter aufgefordert ist, die Motive und andere "reine" Zeichen zu entziffern und zu klären. Durch ihre mehrfachen Inszenierungen oder ihre Deklinationen ist der Blick des anderen dann in der Lage, einzigartige Verbindungen zu schaffen und sie frei zu interpretieren... Ein Imaginäres in ständiger Rekonstruktion.