Vincent Ringler | Zeitgenössischer Künstler

Vincent, gebürtig aus der Provence und mit einem ausgeprägten Sinn für Humor, begann seine Karriere zwischen Kunst und Technik, im Bereich Industriedesign. Zunächst aufregend, verliert seine Arbeit in der Konzeption und Realisierung von Maschinen das Interesse, als sein Unternehmen gekauft wird. Im Jahr 2005 stellt ihn sein Berufsleben nicht mehr zufrieden, seine Partnerin ist schwanger: der ideale Moment für den Nonkonformisten, um zu kündigen und mit der Malerei zu beginnen. Da er sich für Comics begeistert, veröffentlicht er sein erstes Werk und gründet fünf Jahre später "Les Studios Bien Cadrer", eine Kommunikationsagentur für Comics. Im selben Jahr markiert seine Begegnung mit dem Leiter der Marseiller Galerie Invisible den eigentlichen Beginn seiner künstlerischen Karriere. \Seine Einflüsse sind zahllos. Vincent lässt sich von den großen Strömungen der Kunstgeschichte ebenso inspirieren wie von "Street Art", Kinderzeichnungen oder Werbeprospekten. Er konzentriert sich auf die trivialen Details von Arbeitervierteln, um urbane Landschaften zu schaffen, die auf Einfachheit und Nähe basieren. \Vincent verwendet für seine höchst experimentellen Arbeiten einerseits Aquarell- und Ölfarben, andererseits aber auch Schminke, Chrom-Quecksilber, Teer und alles andere, was auf Papier passt. Seine Untergründe werden immer wieder verwendet: Löschpapier, Ingres-Papier, Maschinenpapier, Geschenkpapier, usw. Vincent spricht von ""Kadavern"" aus Papier und bezeichnet sich selbst geistreich als ""ein großer Stripper"". Er behauptet, ein Abreißer von Werbe-Millefeuilles von Plakatwänden zu sein, die er umleitet, anreichert und durch Pressen stabilisiert. Indem er die technischen Tests vervielfacht, gelingt es ihm, die Dicke und die Unregelmäßigkeiten dieser anarchischen Oberflächen zu zähmen, um dort seine Farben abzusetzen. Diese von der Stadt zur Verfügung gestellten Materialien sind wahre erzählerische Werkzeuge, die es ihm ermöglichen, eine Geschichte neu zu schreiben: die der freien und rohen Kraft der Städte des Südens.